Der größte Wunsch: Neue Kollegen am Instrument

Kaufering (her) – „Wir sind ein netter Haufen und machen gute Musik aus Spaß an der Freude“, sagt Anita Lamp ganz locker. Sie spielt das 1. Akkordeon im „Heinz-Jürgens-Akkordeonorchester der vhs Kaufering“. Doch Dirigent Heinz Jürgens zeigt sich gelassen.

Er hat vor 25 Jahren diesen „Haufen“ gegründet und zu einem weit über die Grenzen Kauferings hinaus bekannten Klangkörper weiterentwickelt.

Und dass er mit „seinen“ Interpreten einen freundschaftlichen Umgang pflegt, beweist der große Zusammenhalt. Ein großer Teil der Orchestermitglieder ist seit Anfang an dabei und sieht die musikalische Zukunft im familären Miteinander. Unter ihnen Gründungsmitglied Thomas Schneider, der wie Anita Lamp auf seinem Instrument die erste Stimme zum Klingen bringt. Auch Fritz Wagner ist ein Mann der „ersten Stunde“. Er hat früher einmal Melodica gespielt, doch bald zog es ihn zur Ziehharmonika mit ihrer breiten Tastenreihe für die Melodienstimmen und einer Knopfreihe für die Bässe.

Und dass Vera Ullmann aus Buchloe seit 15 Jahren dem Akkordeon treu geblieben ist, erklärt sie so: „Das kann ich überall mitnehmen, es allein spielen und mit anderen zusammen. Für mich ist ein Akkordeon das ideale Instrument.“ Dass sie bereits mit acht Jahren angefangen hat, die Kunst der „Perlmutt-Töne“ zu lieben, verdankt sie ihrer Mutter. In den Reihen des Orchesterchefs Heinz Jürgens befindet sich seit sechs Monaten auch eine „Newcomerin“: Petra Schuller aus Landsberg. Die 36-Jährige hat als Kind Klavier und Querflöte gespielt, bis sie ihr Vater für das Akkordeon begeisterte. Nun hat sie beim Kauferinger vhs-Orchester „angeheuert“ und ist mit Spaß dabei.

Und weil das Heinz-Jürgens-Akkordeonorchester heuer sein 25-jähriges Bestehen feiern kann, freut sich nicht nur Petra Schuller, die Jüngste im Orchester, auf das „silberne Jubiläum“. Auch ihre Kollegen setzen in ihren Proben alles daran, dem Klangkörper Glanz zu verleihen. Unter dem Motto „Wir spielen aus Freude an der Musik und möchten Freude durch Musik machen“ wird Maestro Jürgens mit dem Ensemble den Bewohnern des Kauferinger Seniorenstifts auch im Jubiläumsjahr die klingende Visitenkarte überreichen.

Den Höhepunkt zum 25. Jahrestag will das Orchester mit einem Konzert am Samstag, 25. Oktober, ab 20 Uhr in der Aula der Kauferinger Hauptschule setzen. Bis dahin wünscht sich Orchesterchef Heinz Jürgens, dass sich sein Klangkörper um weitere Akkordeonspieler erweitert. „Wer Freude hat, mitzuspielen und seine vielleicht eingerosteten Kenntnisse wieder aufzufrischen, ist willkommen.“ Weitere Infos unter Telefon 08191/6260.

Von Ludwig Herold. Gefunden von Petra im Landsberger Tagblatt vom 14.05.2008

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Landsberg/Uebersicht/Artikel,-Der-groesste-Wunsch-Neue-Kollegen-am-Instrument-_arid,1224710_regid,10_puid,2_pageid,4500.html

Wie ich zur Musik und zum Akkordeon-Orchester kam

Mit 10 Jahren bekam ich ein kleines Akkordeon und es folgten dann drei Jahre Unterricht. Das war zwar noch nichts besonderes, aber anschließend bekam ich noch Tuba-Unterricht und spielte in einem („braunen“) Musikzug.
Nach dem Kriege ergab sich mit anderen Musikern die Möglichkeit des gemeinsamen Musizierens und wir spielten, wo sich Anlässe boten. (Inzwischen hatte ich ein großes Akkordeon.)
Im Jahre 1948 wurde ich auf das Akkordeon-Orchester Oldenburg aufmerksam (ich bin gebürtig aus dem nördlichen Niedersachsen) und dort spielte ich fünf Jahre 4. Akkordeon, aber auch Solo und Duo mit einer Kollegin, zu der auch heute noch freundschaftlicher Kontakt besteht.
Dort in Oldenburg begann ich auch schon mit dem Arrangieren für Akkordeon-Orchester: Wir wollten so gern den Kaiserwalzer spielen, hatten aber keine Noten außer einer Klavierstimme. Also frisch ans Werk (wenn auch ohne Erfahrung), aber immerhin konnten wir mit dem Kaiserwalzer einen ersten Platz beim Wertungsspiel 1951 in Essen belegen.
Es folgten dann viele Jahre meiner intensiven Berufsausübung als Bürokaufmann, in denen die Musik „nur die zweite Geige“ spielte.
1972 wechselte ich zur Hilti GmbH in Kaufering als PR-Beauftragter, und da ich in dieser Funktion sehr viel in der Öffentlichkeit zu tun hatte, kam ich auch mit der Volkshochschule Kaufering in Kontakt. Es ergab sich, daß ich für eine erkrankte Dozentin den Arbeitskreis „Hausmusik“ übernahm, aus dem nach halbjährigem Experimentieren schließlich das Akkordeon-Orchester wurde.
Und so hatte mich meine Vergangenheit wieder eingeholt.

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