Wertungsspiele in Innsbruck

Unser Orchester unternahm vom 13. – 16. Mai 2010 eine musikalische Abenteuerreise zum 10. International World Musik Festival in Innsbruck, ausgerichtet vom Deutschen Harmonika-Verband. Wir wollten uns nach langer Zeit mal wieder der Herausforderung stellen, unser Leistungsvermögen mit anderen Musikgruppen zu messen.

Gleich zum Wertungsspiel selbst: Aufgrund einiger Absagen traten wir nicht als Orchester mit Dirigent, sondern als 10-köpfiges Ensemble in der Kategorie Mittelstufe auf. Wir, das waren Christine, Hedi, Heidi, Hella, Petra, Regina, Renate, Ruth, Franz und Wolfgang. Wir durften am Freitag Nachmittag in einem der Innsbrucker Raiffeisensäle vorspielen und boten dort die Stücke „Auf einem persischen Markt“ und „Junge Welt“ dar. Natürlich waren wir alle aufgeregt und so schlich sich auch der eine oder andere Fehler ein, aber insgesamt konnten wir mit unserem Debüt und den mit dem Prädikat „sehr gut“ verbundenen 26 von 50 Punkten und Platz 6 doch recht zufrieden sein. Schließlich ist es uns ja in erster Linie auch um den Spaß gegangen. Und den hatten wir.

Bereits am Donnerstag angereist, machten wir, nach Bezug der Zimmer im zentral gelegenen Hotel Engl und leider bei Regenwetter, unsere ersten Stadterkundigungen. Vorbei am goldenen Dacherl und unvermeidlichen Touristenmassen haben wir uns durch die Gassen geschlängelt und uns den Kern von Innsbruck angeschaut. Hedi ist es dabei, und zwar wörtlich, etwas „nass neiganga“. Sie hatte ein Loch im Schuh und musste, die mehr oder weniger hilfreichen Angebote ihrer Mitspielerinnen und Mitspieler ausschlagend und mangels geöffneter Schuhläden (es war ja Feiertag) auf ihre Festtagsfußbekleidung umsteigen. Der Abend verlief fast wie immer: Nach einer kurzen Odyssee auf der Suche nach einem auch wirklich geöffneten Restaurant für das Abendessen und der Einnahme eines Schlaftrunks im Hotelstüberl wurde für unsere Verhältnisse recht früh ins Bett gegangen um die Spielfähigkeit für den nächsten Tag zu erhalten. Das hat ja dann, wie oben beschrieben, recht gut geklappt.

Nach dem Frühstück am Freitag wollten wir uns dann natürlich ein bisschen bei der „Konkurrenz“ umhören und besuchten die Vorträge einiger anderer Ensembles. Was uns da zu Ohren kam, war sehr interessant und hat uns zudem ermutigt, weil wir erkennen durften, dass auch Spieler der Kategorie Höchststufe nur mit Wasser kochen. Ein Höhepunkt dieser Tage, abgesehen von unserem Vorspiel, sollte das Galakonzert am Freitag Abend werden. Hier standen zum einen die Sieger des letzten Festivals 2007, das Akkordeonorchester Untergrombach unter der Leitung des Dirigenten und Arrangeurs Wolfgang Pfeffer und ein Festivalorchester, zusammengestellt aus Studierenden des Hohner-Konservatoriums und aus Mitgliedern des Akkordeon-Landesjugendorchesters BW mit dem über 80 Jahre alten Dirigenten und gleichzeitigen Präsidenten des Deutschen Harmonikaverbandes Fritz Dobler auf dem Programm.

Um es kurz zu machen: Alle die, die bis zum zweiten Teil des Konzerts mit dem sehr agilen Fritz Dobler durchgehalten hatten, wurden mit einer Virtuosität der Akkordeonisten und der hervorragenden Darbietung auch fürs breite Publikum geeigneter, eingängiger Melodien belohnt und es wurde deutlich, dass akkordeontechnische Spitzenleistungen nicht unbedingt einhergehen müssen mit teilweise an die Schmerzgrenze des Musikempfindens gehenden Kompositionen.

Der Samstag war dann nochmal für unsere Ohren bestimmt. Wir hörten uns verschiedene Orchester von der Oberstufe bis zur Mittelstufe an. Auch Mundharmonikaorchester waren dabei. Ein besonderes Ereignis war für uns die Darbietung des Akkordeonorchesters Funtasten unter der Leitung von Günter Glauber, einem Bruder von Horst Glauber, der früher einmal in unserem Orchester mitgespielt hat. Dieser 22-köpfige Klangkörper brachte das Stück „Die drei Musketiere“ mit einer Dauer von ca. 12 Minuten zu Gehör, und das völlig ohne Noten! Bravo!

Am Samstag Nachmittag ging es für die meisten von uns schon wieder nach Hause. Nur die wackeren Hella, Ruth und Wolfgang blieben standhaft und wollten sich weitere musikalische Vorträge am Samstag und die Preisverleihung und Urkundenverteilung am Sonntag nicht entgehen lassen. Und sie haben es nicht bereut. Diesmal waren Höchststufen-Orchester zu hören, die neben Leistung auch mit Klang überzeugen konnten und unseren Drei war es vergönnt, das später als Sieger hervorgehende Nürnberger Akkordeonorchester unter der Leitung des Dirigenten Stefan Hippe mit Evocations von J. Feld und einem selbst arrangierten Titel von I. Strawinski, dem Feuervogel zu genießen.

Auch das Unterhaltungsprogramm am Samstag Abend im Kongresszentrum ließ keine Wünsche offen. Die Vielfalt und Qualität der angebotenen Musikrichtungen in den verschiedenen Sälen bewog das Publikum zum Mitwippen, Tanzen und sogar zu einer Polonaise. Auch waren jazzige Klänge zu hören und eine Vielzahl weiterer, internationaler Orchestergruppierungen aus aller Herren Länder.

Am Sonntag folgte der kurzen Nacht dann noch die Preisverleihung mit der schon erwähnten für uns recht zufriedenstellenden Bewertung, so dass unsere „Nachhut“ am Sonntag Nachmittag zwar müde, aber glücklich und zufrieden nach Hause fahren konnte.

Franz

Published in: on 16. Mai 2010 at 19:36  Kommentar verfassen  

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